Sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl®

Die sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl® ist eine Kombination aus manuellen Techniken ergänzt um ein Körperbewusstseinstraining und sensomotorische Übungen. Die einzelnen Methoden dienen dem Zweck, unbewusste Dauerkontraktionen dem Bewusstsein zugänglich zu machen, um sie zu lösen und damit die Beschwerden zu beseitigen. Der Patient hat während und nach der Behandlung eine aktive Rolle. So leitet er z.B. den Therapeuten (mit dessen Hilfe) zu den auslösenden Punkten. Der Patient lernt außerdem zu erkennen, in welchen Situationen er mit bestimmten muskulären Spannungsmustern reagiert oder wann er in bestimmte Haltungen verfällt. Durch dieses Bewusstsein kann er in diesen Momenten aktiv gegensteuern und beginnen, die alten Reaktionsmuster durch neue, entspanntere Haltungsformen zu ersetzen.

 

Durch die verschiedenen Bausteine der sensomotorischen Körpertherapie lernen die Patienten, sich auf neue Art zu bewegen und sich und Ihren Körper wieder als eine Einheit zu spüren. Dadurch ist es möglich, die Spirale aus Fehlhaltungen, Verspannungen und Schmerzen zu durchbrechen und wieder in Bewegung zu kommen.

Um den Behandlungserfolg zu unterstützen, erhält der Patient nach der Behandlung für Zuhause ein Set an Übungen, welche er zwischen den Behandlungsterminen selbständig durchführt.

Ausführliche Informationen zur Sensomotorischen Körpertherapie nach Dr. Pohl® finden Sie hier.

 

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Die 5 Bausteine im Überblick

Pandiculations nach Thomas Hanna (Hanna Somatics)

Mittels sensomotorischen Feedbacks seitens des Therapeuten lernt man unwillkürlich angespannte Muskeln (die man bewusst nicht entspannen kann) zunächst aktiv noch stärker anzuspannen und dann allmählich die Spannung zurückzunehmen, bis die Muskeln sich entspannen. Im Idealfall lassen sie sich dann wieder in vollem Umfang bewusst bewegen und sind wieder voll spürbar. Das Verfahren ähnelt entfernt der Progressiven Muskelentspannung, ist aber sehr viel komplexer und differenzierter und richtet sich gezielter und direkter auf die individuellen Spannungsmuster des Patienten.

Sind die Pandiculations noch nicht ausreichend zur Lösung der Muskelverspannung und der Wahrnehmungsstörung, lassen sich meist noch punktuelle Verspannungen in Muskulatur und/oder Bindegewebe / Faszien finden. In diesen Fällen ergänzt man die Pandiculations um die aktive Schmerzpunktbehandlung.

Aktive Schmerzpunktbehandlung

Dabei drückt der Therapeut auf verbliebene, schmerzhafte punktuelle Verhärtungen in den Muskeln und Faszien, während der Patient genau diese Muskeln aktiv bewegt, bis sich sich die punktuellen Kontraktionen (Triggerpunkte, Myogelosen) lösen. Auch dadurch werden die Muskeln wieder besser steuerbar und die betroffene Körperpartie spürbarer. Die Orientierung im eigenen Körper wird klarer. Dieses Verfahren kann der Patient auch als Selbstbehandlung erlernen.

Über das Bindegewebe der Haut und Unterhaut

Dabei bearbeitet der Therapeut das Bindegewebe der Haut und Unterhaut in den unterschiedlichsten Schichten mit winzigen, rollenden Bewegungen mit den Fingern, während der Patient wenn möglich wiederum die zugehörige Muskulatur selbst aktiv bewegt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich damit außer Schmerzen vor allem Körpergefühlsstörungen erfolgreich behandeln lassen, z.B. „Brennen“, „Taubheit“ oder „Kribbeln“ ohne organischen Befund, ebenso diffuse aber quälende Spannungsgefühle, z.B. im Unterbauch und Beckenboden. Die Körperwahrnehmung verbessert sich an den betroffenen Stellen nochmals beträchtlich, der Patient beginnt sich an den behandelten Stellen wieder deutlich zu spüren.

Sensomotorische Übungen

Sensomotorische Übungen werden meist im Liegen ausgeführt und zwar langsam und mit großer Achtsamkeit, d.h. es geht wieder darum, zu spüren, was man tut. Auch hier geht man meist zunächst in die stärkere Anspannung und löst sie allmählich in der Bewegung. Die Übungen dienen der Verbesserung von Beweglichkeit und Bewusstheit.

Das Körperbewusstseinstraining

Das Körperbewusstseinstraining zieht sich als roter Faden von Anfang bis Ende durch die ganze Behandlung. In vollem Umfang ist es erst durchführbar, wenn die Muskulatur durch die direkten körperlichen Verfahren wieder willkürlich steuerbar ist. Beim Körperbewusstseinstraining lernen die Patienten allmählich wahrzunehmen, welche Muskeln sie in ihrem Alltag und vor allem in Belastungssituationen jeweils unwillkürlich angespannt halten. Sie lernen, wie sie selbst aus solchen Anspannungen wieder herauskommen bzw. sie überhaupt vermeiden können.

Mit dem Hintergrundwissen der funktionellen Anatomie von Alltagsbewegungen (z.B. Wie atmet man normalerweise? Was halte ich fest, sodass ich nicht so gut atmen kann?) lernt der Patient zu verstehen, wie er sich durch ein Zuviel an Spannung bei Alltagsbewegungen unwillkürlich einschränkt und wie er die Funktionen (z.B. die Atmung) anatomisch günstig und frei ablaufen lassen kann. Damit lernt der Patient zu verstehen, was er tut, so dass er ungewollt seine Beschwerden im Alltag wiederherstellt. Achtsamkeit und Verständnis der eigenen Alltagsbewegung sind ganz wesentlich für den Erfolg der Behandlung.

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